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Mutation als Konzept

Aber „TAM“ mögen keine Location-Experimente

Am 6. März zeigt die Leipziger Raverockband „Think About Mutation“ auf der Tour zur neuen CD „Virus“ auch in der „Straße E“ Livepräsenz. Der TAM-Drummer Kai nahm sich daher für „ad rem“ Zeit, um einige Fragen zu klären.

Ihr habt Eure CD „Virus“ zweimal gemixt. Warum?
Es klang uns zu verhalten nach dem ersten Mix, die Musik kam nicht so richtig zum Vorschein, als ob eine Decke darüber liegen würde. Das Gesamtbild hat einfach nicht gestimmt. Und jetzt klingt es direkter. Es hat sich schon gelohnt.

Nun habt auch Ihr den Drum ’n’ Bass-Sound integriert. Mit welcher Absicht?
Schon auf der Vorgänger-CD „Hellraver“ hatten wir einen Track „Rewinding Seeds“, der mit einem Breakbeat ausgestattet war, was ja einer der Vorgängersounds war. Wir haben solche Sounds auch schon vorher integriert. Donis (TAM-Sänger, Anm. d. A.) legt als DJ seit drei Jahren fast nur noch Drum ’n’ Bass auf, weil ihn das am meisten fasziniert.

Die Band ist ziemlich zusammengewürfelt. Ihr hattet vorher und auch später als TAM Bands und Projekte wie D.O.D. und Art Of The Legendary Tishvaisings. Inwiefern hat(te) das Auswirkungen auf den TAM-Sound?
Wir kannten uns alle schon vorher durch Projekte und auch dadurch, daß wir die gleichen Klubs besuchten, als wir die Band im August 1992 gründeten. Das war die Zeit, als Techno aufkam, und das war schon eine kleine Revolution, die uns alle infiziert hat. Und so hatten wir die Idee, die gesunde Gitarrenhärte mit tanzbarem Techno zu verbinden. Das war der Grundansatz, und das zieht sich als Roter Faden eigentlich bis heute durch den TAM-Sound. Die verschiedenen Stile stehen heute gleichberechtigt nebeneinander.

Spielt Ihr gern in Dresden?
Ja, wir haben jetzt schon länger nicht mehr hier gespielt. Aber wir erinnern uns gern an die ersten TAM-Konzerte hier in der „Scheune“ und im „Starclub“.

Beschränkt sich Eure Bekanntheit auf den Osten Deutschlands?
Nicht mehr. Es kommt immer darauf an, wo wir gespielt haben. Aber wir haben mittlerweile auch im Westen schon Erfolge erreicht.

Wie entstand der Bandname „Think About Mutation“?
Der Name ist bei uns Konzept. Mutation meint Veränderung, Bewegung in den Köpfen der Leute. Die sollen einfach offen mit der Musik – mit unserer und auch anderer Musik – umgehen. Also mit Horror hat der Name nichts zu tun. ? Wie sieht das typische TAM-Publikum aus? Zu Anfang war es mehr das Metal-Publikum, was zu unseren Konzerten kam. Über die Jahre wurde es immer gemischter. Da kamen immer mehr Techno-Typen. Wir haben neulich erst wieder auf einer House-Party gespielt.

Es gibt in Dresden Studentenklubs und auch Mensen, die bespielt werden. Könntet Ihr Euch vorstellen, auch mal dort aufzutreten?
Wir spielen lieber dort, wo wir schon gute Erfahrungen gesammelt haben, und das war in Dresden vor allem im „Starclub“, wo wir mit der Crew auch ganz gut konnten. Da gehen wir lieber keine Experimente ein.

Es fragte: Jörg Wienecke